Songtexte - Tiefenrausch
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Astronauten

Ich sitze vor dem Fenster und schaue auf die Straße,
draußen weht ein kalter, kalter Wind.
Welke Blätter tanzen in stürmisch grauer Luft,
gegenüber wohnt und tippt ein Philosoph.
Den ganzen Tag gebeugt über Bücherberge
ahnt er nichts von der, die ihn begehrt.
Sie sehen sich nur selten und dann aus Zufall
beim Bäcker oder in der Diskothek.

99 Tage im Raumschiff,
der Computer verweigert den Dienst.
99 Tage im Raumschiff,
Galaxien von der Erde entfernt...


In der Hand zwei Tüten wartet sie tagtäglich
unter seinem Fenster auf den Bus.
Sie freut sich schon auf Freitag auf die Diskothek,
vielleicht ist auch er dann wieder dort.
Bisher war dies nur einmal, und der Philosoph
war der beste Tänzer weit und breit.
Ich schließe nun das Fenster und bin für mich allein,
in der Küche steht noch eine Flasche Wein.

 

Bürokratie

In den Gängen der Amtsgebäude
riecht es nach Erniedrigung.
Rauchen ist strengstens verboten,
Herzklopfen ist hier erwünscht.
Langsam schleicht der Minutenzeiger
übers graue Ziffernblatt,
verzweifeltes Bitten stößt auf Bürokratensinn.

Teuflisch rote Nummern zeigen, wer an der Reihe ist.
Dankbar erreicht man die Türe und erhält ein Formular.
Warten in Menschenschlangen, Hinhalten ist Strategie.
Berge von Akten türmen sich und stürzen ein.

Sogar High-Tech-Space-Computer
helfen den Menschen nicht,
denn am Wesen der Ämterwirtschaft
ändert der beste Computer nichts!

Das ist die Symphonie,
Symphonie!
der deutschen
Bürokratie!

 

Cocaine

Als wir neulich in der U-Bahn fuhr'n,
da saß auf dem Boden ein Mann,
die Hände in leichter Bewegung zu seinem Gesang.
I got the cocaine in my brain!
Cocaine in my brain!
Die Leute dachten, der Mann ist verrückt
oder voll auf Drogen,
ihn selber aber störte das nicht bei seinem Gesang.
Zu diesem spielte er ein Instrument aus Luft.
Cocaine in my brain!
Einige Monate später dann
war dieser Mann in der Psychiatrie.
Er tanzte seinen merkwürdigen Tanz
zu den Rolling Stones
auf einem Fest zur Weihnachtszeit.

 

Das Kapital

1.
ich habe hier die wahl
sagt das kapital
ich bin ein scheues reh
und ich geh'
vielleicht auf die bahamas
oder die bermudas
da zahl ich keine steuern
und kann mich gut erneuern ...

ref
heut' ist alles so perfekt
jeder zeigt, was in ihm steckt
welt ohne arbeit
arbeit ohne geld


2.
wir können dir ein zeugnis geben,
damit du arbeit kriegst im leben
und ist der plan getan
entlassen wir human
die treusten mitarbeiter
das leben geht schon weiter
wir können es beteuern
wir wollten dich nicht feuern

3.
was heute nun mal zählt
ist flexibilität
die löhne sind zu hoch
wer kann sich das schon leisten?
die leute durchzufüttern
ähnlich fürsorglichen müttern
meckert nicht, fangt an zu denken
beschwerdefritzen können wir keine arbeit schenken

 

Der Pate

mein briefkasten quillt über, meine schlüssel sind weg --
wie die erinnerung an die letzten tage;
wundgespielte finger als einziges indiz --
da bleibt nur noch ne kleine offne frage:
ganz oben im kasten steckt ein schwarzes kuvert,
blutrot versiegelt, mit einer visitenkarte:
"wir werden uns schon sehr bald wiedersehn
mit bestem gruß, der pate von berlin."

den flur durchzieht ein kalter hauch ein schatten an der tür
im treppenhaus folgt ein wilder sprint
auf dem dachboden hör' ich seine schritte direkt hinter mir --
die jagd auf den dächern berlins beginnt.

mit bestem gruß, der pate.
es grüßt der pate von berlin.


ich hab' ihn abgehängt, schlepp' mich mit letzter kraft
ins syndikat, die lady hinterm tresen
kippt mir sofort nen wodka ein, mein nachbar
reicht mir ne fluppe und fragt, was war gewesen
ich erzähl' die story, sie kommt mir lächerlich vor
trink ich noch ein bier oder bleib ich nicht mehr hier
steh' am kicker, spür' heißen atem im nacken
seh' eine lederbeschuhte hand meine schulter packen

er meint, ich sollte wissen, wer er sei
ich vermute, wohl ein handlanger des paten
da lacht er dreckig, so was erledige er selbst
"doch jetzt kickern wir erstmal, vorerst keine fragen"

allmählich setzt meine erinnerung wieder ein
ich sah ihn bei den ufos am heinrichplatz stehn
der pate hatte den offbeat verloren
und meinte, ohne ska kann's nicht weitergehn,
ich nahm ihn mit in den legendären rockerschuppen rein
er war begeistert, lud uns zu einer session ein
wir durchtanzten die nächte, durchspielten die tage,
nur wie ich nach haus kam, bleibt eine offne frage

zum dank habe er mir seine tochter versprochen
sie sei schon lange heiß auf unsern beat
sie blendet mir entgegen wir fallen übereinander her
im hintergrund läuft unsre melodie/unser lied

 

Discokugel

1.
die sonne ist 'ne grelle discokugel
heiß und affengeil
ein strom von autos zieht vorbei
wir sind einfach high
barfuß tanzen wir im mauerpark
das ist der hit, das macht spaß
ein düsenjäger zieht seine spur
schneeweiß, flippig und cool

ref
ich möchte mit dir ausreißen
richtig wild sein
wir bauen uns 'ne neue welt
nicht so affig und klein


2.
wir zusammen sind das dynamit
der 0815-welt
abends flippern wir im neonlicht
vom sekt total erfrischt
kometen ziehen sexy ihre bahnen
vor uns kann man nur warnen
ob groggy oder topfit
der dj spielt unseren hit

3.
wir trinken spezi mit 'n bisschen rum,
das haut uns beide um
mit 'ner kleinen verstärkerbox
mit nur 80 watt
geben wir 'n heißes rockkonzert
mitten in der stadt
mit affenzahn noch 'n cocktail-trip
in der bar bin ich vip

 

Döner

1.
mittags, wenn der bauch vor hunger bebt
schlaf mir in den augen klebt
bin ich ganz besessen
was zu essen!
schleiche in die dönerbude rein
leider bin ich nicht allein
alle menschen schwitzen
die dort sitzen

ref
ein döner, ein döner
macht das leben schöner


2.
der dönermann lächelt mir zu
nennt mich "nachbar" und sagt "du"
das messer raspelt unentwegt
die fleischspieß wird gedreht
fett tropft schwer auf pide-brot
ein kalb starb den schlachtertod
und essen purzelt bunt
aus meinem mund

3.
auch wenn ich es nicht gerne sag,
ich esse so was jeden tag
und um mich rum steht in der luft
stets der gute dönerduft
in der u-bahn lächel' ich sehr smart
die soße hängt mir noch im bart
ich rutsche an ein mädchen ran
- oh mann!

 

Du und ich

Ich denk' an Dich die ganze Nacht!
Ich denk' an Dich, wenn die Einsamkeit erwacht!
Sogar Blumen hab' ich für Dich geklaut,
das hätt' ich mich sonst niemals getraut.

Du und ich, Du und ich!

Ich denk' an Dich die ganze Nacht!
Ich denk' an Dich, wenn die Einsamkeit erwacht!
Ich denk' an Dich, wenn ich arbeiten muß!
Ich denk' an Dich im Bus!

Du und ich, Du und ich!

 

Enfant terrible

schweinskotlettrippen, zehn seiten wird es tippen
zu feinem weißen pulver die lilien im gehirn
komentenköpfe lachen, salamander in den taschen
vom nachtinsekt geweckt ist es aufgeschreckt
es taumelt durch die straßen, trinkt maßlos absinth
freut sich, wenn die zeit nur sinnlos verrinnt

es ist das enfant terrible,
das nachts kommt wie ein stürmischer wind
es ist das enfant terrible,
das sich überall stets schlecht benimmt


vor kleinen kindern geht es über rot,
bewirft arme leute mit teurem brot
es kennt ganz fiese spiele,
erst zieht es an der bong, dann pißt es vom balkon

 

Fünf-Finger-Rabatt

Fünffingerrabatt im Frittenbunker
Kinderkoks macht den Kommissar munter.
Starker Espresso, die Sonne knallt,
auch die Kieskneipe hat den Einbruch geschnallt.
Die beiden erst sechzahn, in der Schule Nieten
Warum kann man ihnen da nichts Spannendes bieten?

Zu Hause hat es nicht mehr geburnt,
alles hat dort ganz schön abgeturnt.
Da hat er seine Freundin angerufen und zu ihr gesagt:
Ey Mann, wir nehmen 'nen Zug, und sie haben's gewagt.

So kamen sie dann nach Berlin in diese Wahnsinns-Stadt.
Die Erzeugerfraktion war damit schachmatt.
Aus jedem Bildunsschuppen waren sie raus
und schliefen lieber in 'nem besetzten Haus.

Heute haben die beiden selbst drei Kinder,
mit der ältesten Tochter ganz ähnlichen Terz.
Und erzählen sie ihr die alte Story,
dann lacht sie nur, denkt, was für ein Scherz.

Sie träumten von 'ner anderen Welt
völlig ohne Hierarchie.
Doch so lange sie auch suchten,
sie fanden diese nie.

 

Geld

Mich nennt man die Versuchung,
halte dich von deinem Innern fern,
mich nennt man die Versuchung,
stets dabei, Augen zu verschließen.
Mein wahres Gesicht, das zeig' ich erstmal nicht,
und hast du mich erkannt, bist du in meiner Hand.
Jetzt hab ich dich ganz für mich!
Sonnenbrillengläser spiegeln die Welt,
ich hab'n Handy und niemals Zeit.
Morgens fahr' ich nach Frankfurt,
abends bin ich in New York,
ich fahr'n BMW und hab'n dickes Portemonaie!

Und wenn ich dann auf Parties fahre,
schlepp' ich schonmal ein kleines Mädchen ab,
lade sie auf ein paar Bier ein
und lege sie anschließend flach.
Und ich krieg' jede!
Geld ist meine Welt!
Mit Geld kauf' ich mir das ganze Himmelszelt!

 

Hafenkneipe

In einer Hafenkneipe da arbeitet Marie,
ihr Mann, der fuhr zur See, das tut Marie sehr weh.

Sie schenkt den Whiskey aus und singt dazu ein Lied,
ein Lied, das sie dem Mann, ihrem Seemann schrieb.

Seeleute sitzen zahlreich bei ihr in der Bar
und finden die Füllung ihrer Bluse wunderbar.

Der Whiskey fließt in Strömen, Geschichten aus aller Welt,
Madagaska, Kaphorn und welches Schiff zerschellt.

Wo liegt der Schatz von Käpten Flint, wo funkeln Edelsteine,
von ihrem Mann, dem Seemann aber gibt es keine.

Rauch und Worte, es ist lange her, sein Schiff kommt nicht mehr.

 

Hausbesetzer

Neulich kamen die Bullen ins Ex
und haben da alles demoliert,
suchten nach Bomben aus der Bethanienzeit
sie fanden nichts und waren frustriert...

Kohl und Konsorten halten ehrbar ihre eigenen Werte,
da unser Leben in totaler Überwachung ersäuft.
Telefonabhörmeister wollten wir immer schon sein
in einem Land, das sich mit Talkshows und Big Brother betäubt.

Ich hasse euer dauerndes geheucheltes Gerede,
reine Menschlichkeit als Lieblingsfloskel eurer heilen Welt,
ich will keine Konkubine eurer Lügen sein,
Barrikaden werden bald vor wilden Flammen schrei'n!


Die Berliner Prügelbullengarde darf uns fürsorglich begleiten,
während wir in Ahaus gegen Euren Hochmut demonstrieren.
In Merkels Küche geht halt auch mal etwas Atommüll daneben,
was soll's, wenn manche Leute Autos heilig stilisieren.

Wir hassen euer dauerndes geheucheltes Gerede...

Durch Kultur und Leit
rasen wir bedacht dahin,
demokratisch fundiert
Glatzen hauen Schädel ein
und werden toleriert.

 

Heute Nacht

Heute Nacht küßte ich Dich das letze mal,
streichelte Dein schönes, langes Haar.
Aber in der letzen Zeit ist nichts mehr, wie es früher war,
als ich Dir die ganze Nacht in die Augen sah.

Eng umschlungen hielt ich Dich, am liebsten mir ganz nah,
konnte gar nicht glauben, daß es ist, wie es war.
Waren wir zusammen, vergaßen wir die Zeit,
hatten tausend Träume und lebten wie zu zweit.

Nun aber rollen Tränen Dir in Dein Gesicht,
bebend löscht Dein Atem das Kerzenlicht.
Ich lege meinen Arm um Dich, doch Du willst es nicht.
Du erhebst Dich, gehst und schlägst die Türe zu.
Die Flasche Wein, die wir leerten, steht nun hinter mir
wie die Zeit, die Zeit mit Dir.

Nos regards ne se retrouvent
je me sens seul avec toi
le bien connu devient de plus en plus éntrange

 

Intoxication

Durch die Gärten und über die Zäune,
über die Dächer und über die Wolken,
und dann bin ich dort, wovon ich träume.
Und er flog davon,
einem Knaben gleich bewundert er die fremde Welt.
Unverständlich ward sein Denken:
Was ist richtig? Ist es wahr?
Was ist das Gute oder das, was es war?
Hell sind die Träume, sie verschwimmen im Wellenwald.
Tausendfach verstärkt hört er den Klang,
den er hörte, als er sah, was er fühlte, was geschah.
Und es war so schön!
An jenen Tagen, an denen die Wände auf ihn stürzten,
ihn erdrückten, und das Innere das Äußere zersprengte,
gebahr der Prozeß des Zersprengens sein wahres Ich,
sein Selbst, sein Sein.
Er trank das Wasser des Lebens, durchschwamm den Ozean,
sah klar, was sonst verdeckt war.
Vögel sangen ihm ein Lied in den schönsten Farben,
und er blieb für immer da, wo er war,
als wär er nie woanders gewesen.
Dort an der S-Bahn bei den Gleisen saß er, vergaß die Zeit,
vergaß sein Gestern, vergaß sein Morgen,
denn er war frei, wie ein Vogel,
wie ein Vogel ohne Flügel flog er davon.

 

Kein Platz für Liebe

1.
mit tempo 80 rollt der lkw
in der thermoskanne ist noch alter tee
aus dem radio dudelt den ganzen tag
musik, die thorsten gar nicht mag
auf dem rastplatz ist kurz pinkelpause
zeit für eine kalte brause
er ist unterwegs nun schon seit wochen
seine frau hat er lange nicht getroffen
sie hatten sich einst treue versprochen
das versprechen wurde von ihr gebrochen
so verschüttet er seinen samen
auf wunderschönen pornoheftdamen

ref
wo ist noch platz für liebe
auf dieser welt?
denn alle menschen rennen
nur nach dem geld.


2.
jede minute eine neuigkeit
jede stunde eine sensation
so reist manuela durch die ganze welt
und macht damit 'n haufen geld
steuerbetrug und hungerbäuche
sextourismus, manch andere seuche
mit bunten bildern reichlich bespickt
ergibt das einen wahnsinnsbericht
als journalistin ständig unterwegs
geht 'ne feste Beziehung ihr auf den keks
manch einer hat mit ihr 'ne nacht genossen
mann und kinder haben tränen vergossen

3.
die theke mit schillernden likören
tänzerinnen zum männerbetören
keiner weiß hier, was eddi macht
er sitzt an der bar, fast jede nacht
eins ist dabei sensationell
pro nacht tausend euro verschwendet er schnell
champagnerkisten, 'ne luxussuite
bestellt 'ne band für sein lieblingslied
hat geld wie heu, ist partykönig
sein leben ist trotzdem sehr eintönig
die firma hat er weit nach oben gebracht
an frau und kinder nur wenig gedacht

 

Kleopatra

1.
vor 2051 jahren, im jahr 47 vor
da lauscht kleopatras ohr, am eisern stählernen tor
sie hört die pfiffe und schreie vom gesamten römischen heer
und cäsars schrilles lachen beunruhigt sie sehr
an der spitze die legionäre, dahinter cäsar zu ross
man hört die silber-fanfaren schon lang im ägyptischen schloss
es nehmen seine soldaten die stadt im sturmwind ein
kleopatra läuft ins bad und macht sich eilig fein
in ziegenmilch frisch gebadet, wäscht sie ihr schwarzes haar
"so wirst du den kaiser erobern", sagt ihr spiegelbild da
sie lächelt darüber zufrieden & dreht sich glücklich im kreis
für freiheit ihre jugend zu zahlen ist sie willig bereit

ref
an der seite ihres bruders geht's kleopatra schlecht
da kommt ihr julius cäsar, der coole typ, ganz recht
sie liebt wilde parties mit ska-bands am nil
in ägypten tanzt am schnellsten das speed-krokodil


2.
sie tritt mit ihrem gefolge an julius cäsar ran
macht mit geschickter bewegung den imperator an
ein schüchterner augenaufschlag, ein tiefer langer blick
die beiden verstehen sich prächtig, es folgt ein wilder
er nimmt seine toga, er ist erschöpft, er ist schon dreiundfünfzig
und gibt ihr einen lorbeerkranz: "du bist hier königin künftig"
ein imperator gehört nach rom, das ist ein alter brauch
kleopatra bleibt zurück mit einem dicken bauch

 

Königin Winter

Ich singe für dich dieses Lied,
doch ich werd' niemals sagen, daß ich's für dich schrieb.
Vielleicht werd' ich mich dir niemals nähern,
aus Angst, es mir mit dir zu verderben.
Königin Winter,
warum beschlägst du die Fenster meiner Seele mit Eis?
Laß mich nicht alleine, im Garten aus Schnee und Eis!

Im Nebel wandelt die Erinnerung,
an vergangene, nicht aber verlorene Tage.
Im kleinen Garten vor der weißen Kirche,
inmitten ihm ein Teich,
der mir oft Spiegel meiner Seele,
mir zeigte, wer ich war und wen ich liebte.
Königin Winter!
Gewachsen bin ich über mein Spiegelbild,
gestorben nicht nur einen Tod,
und die geliebte Blume knickte einst der Wind,
nicht einmal, zweimal schon.
Im Nebel aber wandelt die Erinnerung am schwarzen Teich,
wo Geschehenes vergessen wird
und die geliebte Blume wieder blüht.

 

Liebestod

es ist als hätte der abend
mit kühlem hauch
den tag mit sich genommen
und unsere liebe auch.

die sterne über uns
leuchten hell und klar
und sind -- wer kann es wissen? --
vielleicht längst nicht mehr da.

nur noch ein letztes glimmen
aus wunderschöner zeit,
die wir zusammen hatten
als wir noch warn zu zweit.

 

Literat

1.
wir haben uns sehr oft getroffen
der rausch wurde von uns geliebt
nun sagt nicht, ihr seid jetzt betroffen
ihr lachtet doch, wenn ich noch blieb
mittlerweile schlaft ihr schon lange
da zieh' ich noch durch den kiez
wer wach ist, dem wird angst und bange
ein schrecklicher säufer, man sieht's

ref
ein sänger, ein dichter, ein literat
streut eben nicht nur angenehme saat.
ein sänger, ein dichter, ein literat
sagt nicht immer das, was jeder mag.


2.
seht euch doch an, ihr genießer
euch allen, euch geht es so gut
hockt in euren nestern, ihr spießer
in mir schürt ihr nichts als die wut
ich kann sie einfach nicht mehr hören
eure lügengebete
da lausche ich doch sehr viel lieber
dem klang der trompete

 

Maske

Ich liebe Deine Maske
geschminkt und schön!
Den Menschen dahinter
will ich nicht seh'n!

Du sollst mir der Rausch sein,
ein heftiges Glitzern von Großstadtlichtern!
Ich will mit Dir zusammen sein!
Und morgen bist du nicht da!


Ein heftiges und schnelles Erleben von Gefühlen.
Ohne daß uns Zeit bleibt, über uns nachzudenken!

 

Mein Leben lag in Scherben

Mein Leben lag in Scherben,
ich wollte am liebsten sterben!
Von der Welt überhaupt nicht verstanden,
was ich suchte, in ihr nicht vorhanden.
Jeden Abend saß ich in der Kneipe,
das Schöne starb Tag für Tag dahin.
Die Wände wurden mir enger und immer enger,
nichts hatte damals Sinn.

Doch ich wußte, ich muß da raus!
Ich halt' es so nicht mehr länger aus!
Morgen will ich in die Sonne geh'n,
doch es wird wieder Regen geben.


Die Welt hatte mich belogen,
um ihr zu entkommen, nahm ich Drogen!
Ich träumte mich in weite Ferne,
suchte am dunklen Himmel die hellen Sterne.

 

Nazis

Kaum zu glauben, daß es Menschen gibt,
die am Tag der Befreiung von Ausschwitz
gegen das Holocaustmahnmal aufmarschieren.
Gegen solche Aufmärsche werden wir demonstrieren,
wir werden ihnen zeigen, daß nicht sie die Straßen regieren!

Es darf nicht sein, daß Nazis
immer noch durch Städte marschieren!
Egal ob heute, morgen oder irgendwann sonst!
Es darf nicht sein, daß Nazis
immer noch durch Städte marschieren!


Wenn es dunkel wird ziehen sie schwere Stiefel an.
Und dann ist der nächste Ausländer dran.
Bewaffnet und in Gruppen gehen sie auf die Jagt.
Schlagen jedem eins auf's Maul,
der nicht "Heil Hitler!" sagt.

Gestern hat auch Thomas bei denen mitgemacht.
Im Leben hat er sonst nicht viel geschafft.
Früher wurde er verlacht und war allein.
Heute fühlt er sich als Held
und schlägt auf andere ein.

 

Neuer Ska

Kalte Nächte an Bushaltestellen,
in der Ferne Hundegebell.

Deine Hand in meiner Hand,
Traum von Sonne, Meer und Strand.

Wie es war, ist es jetzt nicht mehr,
deine Augen kalt und leer.
Kalt und leer!

Und ich sag' es ist vorbei,
das ist doch klar!
Nimm dein Glas,
und wir tanzen auf den Dächern
den Ska, Ska, Ska!


یا دختر زیبا، كجا میروی
میخواهم بدانم از كجا میآیی
در خیابان انقلاب مرا نگاه كردی
با نگاهت عشق مرا میكشی

 

One-Way-Ticket

1.
ich singe euch, was mir geschah
verliere mich ganz im ska
zünde mir 'ne tüte an
damit ich ewig tanzen kann

ref
it's a one-way ticket to the ska!

2.
so geht es mir nun jeden tag
alles andere wär' verrat
eins ist dabei sicher wahr
ich komme ohne ska nicht klar

3.
auch du bist heute sehr gut drauf
bei ska-musik taut jeder auf
und weil wir uns schon öfter trafen
möcht' ich heute mit dir schlafen

 

Piratenlied

In mancher stürmischen Nacht glaub' ich daß die Brandung
an die Häuserwände unserer Gegend schlägt,
wie an die felsige Küste des alten Admirals Bem-Bow.
Fünfzehn Mann auf des Totenmanns-Kiste,
das war das grausige Lied.
Der Steuermann von Captain Flint gab mir die Schatzkarte,
doch die Längen- und Breitengrade hat er leider gelöscht.

Vor unseren Augen flimmert das Gold und die Diamanten,
Fliegen schwirren um unsere Köpfe,
unsere Kehle brennt vor Durst.
Joho! und 'ne Pulle voll Rum!
Seine Mannschaft brachte Flint selbst um.
Und ich bin jetzt Flints Erbe --
einen Seeräuber-König nenn' ich mich.

 

Puppe

Den ganzen Tag warte ich nur darauf,
bis du mich mal wieder anrufst,
denn ich muß dich unbedingt
so schnell wie möglich wiedersehen.
Du mußt nur sagen wann ich dich
wiedertreffen darf,
bestell' mich bitte irgendwohin,
und ich bin sofort da!
Du kannst mir auch mal weh tun,
wenn du gerade schlechte Laune hast,
denn ich funktioniere wie eine Puppe,
bin jederzeit abrufbereit.

Eiskalte Liebe ist meine Leidenschaft!

Irgendwann wird auch mir klar,
daß das mit uns nichts war.
Und ich will mich an dir rächen,
die Kälte deines Herzens brechen!
Du ahnst zum Glück noch gar nicht,
was ich mit dir machen will.
Ich will dich nämlich nur benutzen,
mehr soll es garnicht sein.
Dein Gesicht wird weiß sein,
wie meine Zimmerwand.
Und halten werd' ich immerzu
die geliebte kalte Hand!

 

Rattenfänger

Er ist ein großer Sänger, überall bekannt,
ob in den großen Städten oder auf dem Land.
Für die ganzen Punks ist er ein Idol,
und die braven Bürger fühlen sich nicht wohl.
Besorgte Mütter haben mit ihren Töchtern Streit,
weil es alle magisch zu dem Sänger treibt.
Ein Spießerkönig ruft sogar die Polizei,
denn allzuviel Gesocks kam an seinem Haus vorbei.
Überall Punks und Skins mit Wodka und mit Bier,
die höllisch heiße Ska-Band ist noch nicht mal hier.
Wenn es dämmert rollt der Tourbus in die Stadt,
Zitat: lokale Presse in einem Sonderblatt.

Rock-Idol und Bürgerschreck,
mit 1000 Frauen war er im Bett.
Mütter, habt ihr eure Töchter gern,
dann haltet sie von den Konzerten fern!


Es startet die Show, ein Gitarrenakkord,
wildes Getöse, man versteht kaum ein Wort.
Die ganze Stadt ist dann Chaosrepublik,
die einen finden's toll, für die anderen ist es Krieg.
Später im Hotel gibt es Lachs und Kaviar,
wahnsinns scharfe Frauen, ein riesen Tra la la.
Rauschend die Parties im Swimming Pool,
die Groupies finden alles irre cool.
Der Rattenfänger von Harmeln sei er,
betiteln die Zeitungen diesen Sänger.
Morgen verlasse er die Stadt, diesen Ort,
und nimmt das ganze Pack mit sich fort.

Rock-Idol und Bürgerschreck...

 

Razzia

1.
Bundesanwaltschaft und BKA
inszenieren das alte Stück
eine Razzia als Ouvertüre
mit stets der gleichen Dramaturgie.

Erster Akt: der Staat zeigt Stärke,
provoziert, wo er nur kann.
Zweiter Akt: militante Linke
zünden Autos an.
Im dritten Akt dann Demobilder
ausgestrahlt von der Tagesschau.
Doch eure Rechnung geht diesmal nicht auf!

Ref.
BKA mach dir nichts vor, die Razzia war ein Eigentor!
BKA mach dir nichts vor, die Razzia war ein Eigentor!


2.
Kriminalisiert als Terroristen
dabei geht es um Protest
und den Staat wollen wir schützen
durch Änderung des Steuerrechts.

Nicht Regierungen, nicht Präsidenten,
nicht die Bullen beherrschen uns.
Skrupellose Gangsterfirmen
mit dem ganz ganz großen Geld.

3.
Politiker, stellt euch endlich
eurer Verantwortung.

Ihr seid die Volksvertreter,
habt zuzuhören, was wir wollen.
Vier Wochen vor Heiligendamm
so ne dreiste Provokation.
Seid euch sicher durch Razzien wie diese
werden nur immer mehr demonstrieren.

 

Razzle Dazzle

Im Razzle Dazzle mitten im Gewühl
quatscht mich 'ne Braut an, ist ein wahnsinns Gefühl.
Die Punkbraut lächelt mir schüchtern zu,
da kommt schon ihr Macker: "Man laß sie in Ruh'!"
"Deine Freundin", sag' ich, "hat 'nen Gehfehler,
sie geht nämlich mit dir,
um dies zu ändern bin ich heute hier!"

Einem Falter gleich durchflatter ich die Nacht
auf der Suche nach Wärme, auf der Suche nach Licht.
Ich irre durch die Straßen die ganze Nacht,
hab' seit Tagen kein Auge zugemacht.

Sie steht an der Straße, die ganze Nacht,
eisig der Wind, und grau ist die Stadt.
Wieder ein Auto, er winkt sie heran,
in dieser Nacht schon der fünfte Mann.
Er lächelt ihr zu und zeigt ihr sein Geld,
ein Zimmer ist ganz schnell bestellt.
Und ich steh' dabei und bin sehr betrunken,
singe ein Lied, dann sind sie verschwunden.

Einem Falter gleich...

Der Zug rollt ein, die Bremsen schrei'n,
'n tolles Gefühl, endlich da zu sein.
Kottbusser Tor, ich spring' aus dem Zug,
im Trinkteufel schmeckt das Bier so gut.
Musik dringt laut aus den Boxen,
in der Ecke beginnt jemand zu kotzen.
Da sitzt sie wieder und schaut mich an,
die Punkbraut von vorhin und rutscht zu mir ran ...

 

Roboterrevolution

Der Roboter bleibt der Arbeit fern.
Der Roboter macht heut' ein wenig Lärm.
Sein Leben ist Arbeit, so ist er programmiert,
die Liebe ist süß, er ölverschmiert.
Roboter, Roboter, Roboter, Roboter.
Warum sollen die einen schuften,
wenn die anderen die Augen schließen?

Roboterrevolution,
Roboterrevolution!


Der Roboter will in die Disco gehen,
der Roboter will schöne Frauen sehen.
Er trinkt all the night Tequila Sunrise
und alles heute zum halben Preis.
Er flirtet ganz locker, der Tanzroboter.
Auch soll ein Geheimnis sich heute lüften,
das Geheimnis von Sex und schwingenden Hüften.

Ein Roboter, der tanzt, das ist nicht erlaubt!
"Ist nicht ein Roboter für die Arbeit gebaut?",
fragen Herr und Frau Human empört,
weil sie die Roboter-Party stört.
Roboter, Roboter, Roboter, Roboter.
Warum sollen die einen schuften,
wenn die anderen die Augen schließen?

Roboterrevolution,
Roboterrevolution!


Doch die Roboter wollen dies nun ändern,
nicht nur in Germany, in allen Ländern.
Auch sie woll'n mal flippern
und 'ne Runde kickern und 'ne Runde kickern.
Und wie gesagt, so schnell getan,
befreit ist die Menschheit vom Größenwahn!

Roboterrevolution,
Roboterrevolution!

 

Rotes Tier

im klee hat der mai ein bett gemacht,
für deinen leib und eine lange nacht,
da will ich sein im tiefen tal
dein nachtgebet und dein sterngemahl --
ich schrie mir schon die lungen wund:
ich bin so wild nach deinem erdbeermund!

ich schrie mir schon die lungen wund
beim gedanken an deinen erdbeermund,
an deinen wunderbaren leib,
da blüht mir ein süßer zeitvertreib --
ich habe jetzt ein rotes tier im blut,
das tier schürt in mir neue glut!

im tiefen erdbeertal, im duftenden haar,
schlief ich so manches sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zuviel,
komm her, ich weiß ein schönes spiel --
im dunklen tal, im feuchten muschelgrund ...
ich bin so wild nach deinem erdbeermund!

die graue welt macht keine freude mehr,
ich gab den schönsten sommer her,
hast nur den roten mund noch aufgespart,
für mich so tief im schwarzen haar verwahrt --
ich suche ihn im wintertal, im aschengrund ...
ich bin so wild nach deinem erdbeermund!

im wintertal, im schwarzen erdbeerkraut,
hat der schnee sein nest gebaut
und fragt nicht, wo die liebe sei.
wär' nur der winter erst vorbei
und wieder grün der wiesengrund ...
ich bin so wild nach deinem erdbeermung!
ich habe doch das rote tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief!

 

Ska-Vampir

Auch ich schrieb mal drei Zeichen in den Sand
in einem fernen, fremden Land.
Laut sang und sang das Meer,
laut sang das Meer.

Ich bin's, der den Tag verflucht,
den die Nacht zum Leben ruft,
Ska-Vampir!
Ska-Vampir!


Den Becher hielt ich fest in meiner Hand,
gefüllt fast bis zum Rand.
Wie Blut so rot und schwer,
wie Blut so rot und schwer.

Ich bin's, der den Tag verflucht...

Auch ich schrieb mal drei Zeichen in den Sand
in einem fernen, fremden Land.
Kein Wort gesprochen als die Sonne sank,
und ich in meinem Glas ertrank.

Ich bin's, der den Tag verflucht...

 

Spiegelschrankterroristin

beim aufwachen finde ich haarklammern
und eine telefonnummer in meinem bett
doch ich kannte noch nicht den refrain
und sie war weg

sie ist die spiegelschrankterroristin
sie okkupiert mein bad
es gibt keinen, der sie aufhalten könnte
wenn sie sich einem spiegel naht


mascaralidschattenlippenstift
in vielfacher variation
müssten bei mir ständig verfügbar sein
ich verstünde das sicher schon

geht sie abends an einem fenster vorbei,
mustert sie ihr make-up
verzieht sie ihr gesicht zu sehr
reißen tiefe gräben auf

gestern sagte sie ich soll mal ihr peeling benutzen
das gibt wunderbar glatte haut
da wird mir endgültig bewusst
sie ist für mich die falsche braut

spiegelschrankterroristin
du okkupierst mein bad
es gibt keinen, der mich aufhalten könnte
im flacon-zerstörungswahn

 

Sunshine Babe

"Pourriez vous m'emmenez jusqu'à Orange?" --
"Können Sie mich bitte mitnehmen, ich will nach Orange?"

Abends steh' ich auf staubiger Straße,
noch weit von meinem Ziel.
Abends steh' ich auf staubiger Straße,
den Daumen im Wind.
Da hält sie an und nimmt mich mit.
Fragt, wo ich schlafen will, an welchem Ort?

Sunshine Babe, Sunshine Babe,
ich bin so allein!
Laß mich bitte Dein Boyfriend sein!


Wir waren noch auf einem Fest
in ihrem Dorf,
da spielte 'ne Band Rock'n'Roll,
auch ein bißchen Jacques Brel.
Lucielles Augen aber funkelten mich an
hinter braunem Haar,
und der Wein leuchtete so rot in seinem Glas.

"Je n'oublierai jamais cette nuit." flüsterte Lucielle
mir sanft ins Ohr, da wird es auch schon hell.
Und ich steh' auf staubiger Straße,
den Daumen im Wind,
denn die Straße nach Süden ruft mich wieder,
die Straße nach Orange.

 

Superstar

1.
hell und grell funkeln leuchtreklamen
an der ecke stehen käufliche damen
müde taumelt er zum taxi-stand
den whiskey noch in seiner hand
erzählt dem fahrer aus seinem leben
um im taxi etwas anzugeben
vom rockbusiness und von allen skandalen
von wilden exzessen und rockerrandalen
gestorbenen feunden und gruppensexparties
lsd-beträufelten riesensmarties
vom zahnradsein im plattengeschäft
verschwendung und luxus, dem ganzen rest

ref
er war ein superstar, superstar
den man auf jeder großen party sah


2.
irgendwann wurde er absturzexperte
durch all die harten rockkonzerte
interviews und blitzlichtgewitter
zwischen mensch und gott, ein kaputter zwitter
gefeiert werden und private scherben
werden abgelöst von elendem sterben
verkauft hat er alle rechte an sich
die plattenfirma führt ihn hinter's licht
gefahren ist er die ganze nacht
hat stunden mit erzählen zugebracht
auf 102 das taxameter schnellt
doch in der tasche, da ist kein geld

 

Tanzen

Dort wo ich wohne, ist es weder heiß noch kalt.
Dort wo ich wohne, gibt's kein jung und auch kein alt.
Vom Himmel fallen rote Rosen in den weißen Schnee
und erfrieren zu Ewigkeit.

Es wird gelacht, die Erde bebt, ein Sturm ist da.
Und Herzen schlagen auf kalter Schiene mit den Wagen.
Die Gründe für die Klagen zu erfragen, ist hoffnungslos.

Und wir tanzen, tanzen, tanzen, tanzen immerzu,
auch wenn uns der Hunger quält und uns die Ruhe fehlt
und uns die müden Füße nicht mehr länger tragen.
Und wir tanzen, tanzen, tanzen, tanzen immerzu!

 

Ticket nach Holland

1.
regentropfen trommeln auf dem fensterbrett
ich liege traurig auf meinem bett
du hast gesagt, du wirst jetzt geh'n
weil wir uns in letzter zeit nur missversteh'n

ref
ich will das ticket nach holland
bitte jule, nimm mich mit!


2.
mit dir will ich auf weite reisen
zusammen wären wir nirgends waisen
ich war früher doch so'n blöder eigenbrödler
'n liebes dingen, ein zeitvertrödler
deine augen leuchteten so hell
ich verlor mein herz ganz schnell

 

Unsere Liebe

ich leg' mich in griechenland
in papa nero an den strand,
hör' die wellen schlagen
und weiß, dass sie's immer tun

am horizont ein fischerboot
dazu das schönste abendrot
ändert nichts daran, dass sie versank
im glühend heißen sand

im winter fast erfroren,
im frühling aufgetaut,
ist sie im sommer in der hitze
jetzt verbrannt

unsere liebe

 

Vampira

vom kirchturm schlug es mitternacht
da begegnete mir vampira
und weil ich sie so süß fand
bat ich sie um einen kuß
ich lud sie zu 'ner party ein
fragte sie nach ihrer nummer
sie lächelte und sagte: es tut mir schrecklich leid
wir haben keinen telefonanschluß in unserer gruft.
sie beugte sich dann über mich, küßte meinen hals
und sang dazu ihr schaurig schönes lied:

wenn ich dich so seh'
denke ich an den schnee.
jetzt, wo du so weiß bist wie schnee,
schmelz' ich, wenn ich dich seh.


wir liebten uns, sie saugte gierig mein blut
nun bin ich niemals mehr vor vampiren auf der hut
zu lebzeiten trank ich auserlesenen wein
nun liebe ich warmes blut allein
manchmal kommt vampira zu mir in meinen sarg
dann schmusen wir den ganzen grellen langen tag
einen vorteil hat der sex mit gruseldamen
sie denken nicht beim ersten mal schon an kindernamen
mich hört man nun in dunklen nächten singen
von schaurigen aber schönen liebesdingen

 

Weltbrand

Wir treffen uns in tiefer, schwarzer Nacht,
den Hut tief im Gesicht.
Kalter Wind pfeift leise über S-Bahngleise,
nirgends brennt noch Licht.

Zigarren am Weltbrand anzuzünden,
das ist heute Nacht erklärtes Ziel.
In Champagner baden,
durch die Straßen jagen,
nichts bleibt heute aus!

Steig' ein in meinen Wagen, und stelle keine Fragen,
dafür wirst du schließlich gut bezahlt.
Ich bin kein Ungeheuer, und Heroin ist teuer,
also zier' dich nicht!

Schlangenhaut, verwelktes Kraut,
Geier kreisen, Geier kreisen.
der Weg verloren, der Pfeil vergiftet,
und Blumen blühen wunderschön.
Der Durst so groß, das Riesenauge,
Friedenstaube, Friedenstaube.
Der Brunnen leer, die Adern glühen,
und Blumen blühen wunderschön!


Wir gehen noch in eine dunkle Bar,
sinken auf den Grund der grauen Stadt.
Grenzen verschwimmen zwischen mir und dir,
und wir sind uns nah.

Zwischen uns ist sonst eine tiefe Schlucht,
heute nacht haben wir sie überwunden,
Lippen brennen rot und glühend heiß,
Blicke senden Feuer.

Zigarren am Weltbrand anzuzünden,
das ist heute Nacht erklärtes Ziel.
in Champagner baden,
durch die Straßen jagen,
nichts bleibt heute aus!

 

Würstchenwagen

Mich treibt nicht nur der Hunger
jeden Tag zur Imbißbude hin.
Es ist tiefer Liebeskummer,
Sehnsucht nach der Wurstverkäuferin.
Ich seh' dunkle, gähnende Gaumen,
in die rosiges Wurstfleisch brockenweise fällt.
Dort laß' ich nun schon seit Wochen
mein Herz und auch nicht gerade wenig Geld.

Du angelst heiße Würstchen aus tropfendem Fett,
kleckst den Senf auf die Pappe und lächelst so nett.
Mädchen aus dem Würstchenwagen, du verkaufst Limonade,
und daß wir uns nicht richtig kennen, find' ich unglaublich schade!


Ob Pommes mit Ketchup oder Majo,
ob Currywurst mit oder ohne Darm,
in deiner Nähe ist es am schönsten,
dein Lächeln hält mich auch im Winter warm.
Manchmal kann ich dich nicht erkennen
hinter all' dem ganzen Bratwürstchendampf.
Du hast mich voll und ganz der Hand,
du bist die Königin vom Bratwürstchenland!

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